Fortbildung

 

"Sprachverarbeitung und Kommunikationsverhalten
bei Alzheimer-Krankheit

(Schwerpunkt: frühe und moderate Stadien): Grundlagen und therapeutische Ansätze (Schwerpunkt: nicht-medikamentöse Interventionen)"(Basiskurs)


Ort: Berlin - Geriatrische Akademie Brandenburg, c/o Evang. Krankenhaus Woltersdorf, Schleusenstraße 50, Woltersdorf
Zeit - neue Daten: Freitag, den 18. Nov. 2011, 14-18 Uhr,
Samstag, den 19. Nov. 2011, 9-13 Uhr

Eine Vielzahl von Studien belegen, dass bei einer Alzheimer-Krankheit kognitive Leistungen (das meint Denkabläufe wie z.B. Schlussfolgerungen oder visuell-konstruktive Leistungen wie das Vervollständigen einer Zeichnung oder Gedächtnisleistungen oder aber die alltägliche Sprachverarbeitung) nicht einfach ausfallen. Es gibt auch keine direkte Parallele zwischen neurobiologischem Abbau (Atrophien) und kognitiven Leistungsdefiziten - der Zusammenhang zwischen biologischem Geschehen und kognitivem Leistungsverfall ist sehr viel komplexer.

Von zentraler Bedeutung scheint ein zeitlich gestörtes Zusammenspiel basaler Informationsverarbeitungsroutinen und kognitiver Steuerungsprozesse (sog. exekutive Verarbeitungsschritte) zu sein. Solche Zusammenhänge sind (kompensatorisch orientierten) nicht-medikamentösen Therapieinterventionen zugänglich.

Heutige nicht-medikamentöse Therapieansätze verstehen sich nicht notwendigerweise als Alternative, sondern gegebenenfalls auch als Ergänzung einer klassischen Medikation mit Antidementiva (z.B. Acetylcholinesterase-Hemmer). Aus neuesten Therapie-Evaluationsstudien laßt sich ableiten, dass kognitiv-stimulierende Interventionen das durch Medikation geschaffene Potential erst wirklich zur Geltung bringen.

Die Fortbildungsveranstaltung führt in neueste Studienergebnisse ein (sowohl Grundlagenstudien wie Therapie-Evaluationsstudien) und leitet daraus grundlegende Prinzipien einer kognitiven Stimulation dementieller Patienten ab.

Durchgeführt wird die Fortbildungsveranstaltung von Prof. Dr. Michael Schecker, Neurolinguistisches Labor Freiburg. - Herr Schecker forscht  seit mehr als 10 Jahren über kognitive und sprachlich-kommunikative Defizite bei Alzheimer-Krankheit. Er hat darüber hinaus in zwei größeren Drittmittel-Projekten eine Reihe nicht-medikamentöser therapeutischer Interventionsformen evaluiert. Herr Schecker wird sowohl Grundlagen-orientiert wie im Bereich der Therapie-Evaluationsforschung eigene Forschungsergebnisse mit einbringen.

Wer sich grundlegend über die Alzheimer-Krankheit informieren will, sei auf die vielen neu erschienenen Handbücher verwiesen. In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf den immer noch aktuellen Sammelband von Christoph Hock, Michael Hüll & Michael Schecker, Die Alzheimer-Krankheit, Tübingen (Narr) 2000 verweisen (in der Reihe "Cognitio" Bd. 9). - Ein Schwerpunkt sind Probleme und Defizite der Sprachverarbeitung und Auffälligkeiten des alltäglichen Kommunikationsverhaltens bereits in frühen und moderaten Stadien der Erkrankung (das ist eigentlich ein sprachtherapeutisch-logopädisches Arbeitsgebiet). Wer sich vorweg bereits informieren möchte, der sei auf den Überblick "Pragmatische Sprachstörungen bei Alzheimer-Demenz" im letzten (Sonder-)Band der Zeitschrift "Sprache - Stimme - Gehör" verwiesen (Georg Thieme Verlag Stuttgart & New York 2010, herausgegeben von G. Rickheit, Bielefeld, Seite 63 - 72).

 

 

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